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mail-art. postkartenkunst. eine vor allem in den 70er- und 80er-jahren des 20. jahrhunderts weit verbreitete künstlerische praxis. eine netzwerk-kunst, bevor das internet massenhaft genutzt werden konnte. entstanden aus dem kontext von medientheorien und konzeptkunst entwickelte sich die mail-art seit mitte der 70er-jahre zu einem weltweiten vernetzungsmedien unter künstler_innen. besonders intensiv genutzt wurden künstlerisch gestaltete postkarten von künstler_innen aus der ddr und anderen osteuropäischen staaten für den austausch untereinander und mit kolleg_innen im westen. dem wichtigsten ddr-mail-artisten, robert rehfeldt, werden die folgenden drei zitate zugeschrieben:

kunst ist, wenn sie trotzdem entsteht.

meine idee hilft deiner idee, unsere ideen helfen andern ideen.

ich sende ihnen einen gedanken zu. bitte denken sie ihn weiter.



oben: "grüsse aus kalk – leben, wo andere urlaub machen". mein beitrag zur anischtskartenflut.

postkarten werden auch als kurznachrichten des 19. und 20. jahrhunderts bezeichnet. es gibt sie in deutschland seit ca. 1870. in der sendung zeitfragen (deutschlandfunk kultur, 17.12.2014) heisst es zu den ihrer massenhaften verbreitung: "dem steigenden kommunikationsbedürfnis, das durch verstädterung, urbanisierung, demografische wanderungen und so weiter hervorgerufen worden ist, also eine verstärkte mobilisierung in einem ersten oder weiteren globalisierungsschub." wie die zeitung und das buch mit dem aufkommen der sog, neuen medien todgesagt (angesichts der geschichte der menschheit müsste man eigendlich auch die postkarte als neues medium bezeichnen). nach einem starken rückgang des postkartenverkaufs ab etwa mitte der 1990er-jahre steigen seit ein paar jahren verkaufszahlen und nutzung wieder an. dazu in der oben zitierten sendung zeitfragen: "es gibt unter den kommunikationswissenschaftlern ein theorem, das riepel'sche gesetz, wonach kein medium ausstirbt." einer aktuellen studie von l'tur zufolge senden drei von vier deutschen grüße aus dem urlaub. für 78 prozent der reisenden sind postkarten dabei die erste wahl. viele postkarten werden auch nicht verschickt, sondern gesammelt oder an der wand aufgehängt. in museumshops sind postkarten mit abbildungen von dort ausgestelltem der mit abstand meistverkauft artikel.


zwei weihnachtskarten und eine einladungskarte zu einem 60ten geburtstag

einladungskarten. wenn ich eine einladung zu einer ausstellungseröffnung, einem geburtstag oder einer hohzeit per e-mail bekomme und ich schreibe mir den termin nicht sofort in meinen kalender, ist die chance ziemlich gross, das ich das ereignis vergesse. ich fühle mich ausserdem durch eine per post zugestellte karte wertschätzender angesprochen (und kann dann sogar weihnachtskarten etwas abgewinnen). die karte aus papier und druckfarbe, noch dazu wenn sie schön gestaltet ist, bekommt einen jederzeit sichtbaren platz in meiner küche, und es ist unwahrscheinlich oder absicht, dass ich der einladung keine folge leiste. ich vermute, das geht vielen anderen wie mir. originelle, witzige oder besondere anlass- und einladungskarten (oft würde ich sie mit dem zusatz "möchtegern" versehen) gibt es mehr als genug. eine wirklich persönliche, dem anlass gemässe karte wird darunter eher nicht sein.


drei beispiele von trauerklappkarten (anonymisiert), jeweils rechts neben der gestrichelten linie die 1. seite

                                                           
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